Schweizer Snowboard-Equipe

Zu Recht ambitioniert

publiziert: Freitag, 31. Jan 2014 / 21:46 Uhr
Die Schweizer Top-Rider haben in diesem Winter auf allen Ebenen Akzente gesetzt.(Symbolbild)
Die Schweizer Top-Rider haben in diesem Winter auf allen Ebenen Akzente gesetzt.(Symbolbild)

Die Schweizer Snowboard-Equipe tritt mit berechtigten Ambitionen in Russland an. Sowohl im Freestyle als auch im alpinen Bereich haben sich die Schlüsselfiguren für Top-Resultate empfohlen.

Aufgrund der Eindrücke der letzten Monate ist mit einem markant grösseren olympischen Output als in Vancouver (nur eine Bronze-Medaille im Boardercross) zu rechnen. Die Schweizer Top-Rider haben in diesem Winter auf allen Ebenen Akzente gesetzt.

Halfpipe: Das Gold-Projekt

In der Halfpipe will sich Iouri Podladtchikov den Weg zur seit Jahren ersehnten Goldmedaille bahnen. Der 25-jährige Stadtzürcher mit Wurzeln in Moskau hat sich minutiös auf den wichtigsten Wettkampf seiner Karriere vorbereitet. Den Winterspielen im Land seiner Eltern ordnete der Doppel-Weltmeister alles unter.

An den Wettkampfschauplätzen tauchte der Leader der Schweizer nur noch sporadisch auf. Die Erweiterung des persönlichen Repertoires und das Finetuning der Tricks stand im Vordergrund. Deshalb mochte er die deutliche Niederlage auf der «Dew Tour» gegen die US-Stars nicht dramatisieren, zumal die Verhältnisse nicht optimal waren.

Die Coaches zweifeln keine Sekunde am Formstand des FIS- und TTR-Titelhalters. Marco Bruni, der den Star täglich betreut, ist sich sicher: «Der Zeitplan geht auf.» Pepe Regazzi, der Chef der Freestyler, teilt die Einschätzung des Privat-Trainers: «Bringt er alle Tricks sauber in einen Run, kann er Gold holen.»

Im Sog von «I-Pod» hat sich auch Christian Haller zu einem Rider der obersten Güteklasse entwickelt. Der zwar leise, aber in der ganzen Profi-Szene ohne Einschränkung respektierte Bündner kann an einem perfekten Tag unter die Top 5 vorstossen. David Hablützel gilt unter Experten als Jahrzehnt-Talent, der in absehbarer Zukunft zur Nummer 1 aufsteigen könnte. Der 17-Jährige ist ein furchtloser Künstler.

Die grossen Gegenspieler kommen aus Nordamerika. Das X-Games-Ranking ist nicht immer, aber oft repräsentativ: Vor Podladtchikov reihten sich fünf US-Boys ein. Danny Davis und Greg Bretz werden auch in Sotschi eine zentrale Rolle spielen. Und einer fliegt seit Turin 2006 höher als die gesamte Konkurrenz: Shaun White. In bester Verfassung dürfte die amerikanische Snowboard-Ikone indes nicht anreisen. Seit einem schweren Crash bei den Olympia-Trials in Mammoth leidet der Kalifornier unter Schulterbeschwerden.

Slopestyle: Rodeo als Trumpf?

Bei der Premiere der Slopestyle-Spezialistinnen ist die Ausgangslage der Vertreterinnen von Swiss Snowboard vielversprechend. Isabel Derungs demonstrierte in Laax mit dem Erfolg beim Burton European Open ihre technische Qualität. Ihr riskanter «Backside Rodeo» könnte ihr zum Coup verhelfen, falls eine der Favoritinnen aus Norwegen und den USA einen Fehler begeht. Elena Könz besitzt Final-Potenzial. Im «Medizin-Fall» von Sina Candrian bleibt abzuwarten, wie sehr wegen ihrer Rückenprobleme eingeschränkt ist. Auf dem Papier ist die letztjährige WM-Zweite an sich die Nummer 1 der Schweizer Equipe.

Alpin: Kummer sorgenfrei und das Out der Austria-Legende

Im Fokus wird im Frauen-Tableau primär Patrizia Kummer stehen. Die unangefochtene Nummer 1 der Alpin-Szene peilt nach zwei Gesamtweltcup-Siegen in Folge die wertvollste Auszeichnung überhaupt an: Gold in Sotschi. Nichts deutet derzeit darauf hin, dass sich das Debakel der letzten Winterspiele wiederholen könnte, als die Team-Leaderin Fränzi Mägert-Kohli im strömenden Regen bereits in der Qualifikation an sich und den widerlichen Bedingungen scheiterte.

Kummer ist in Fahrt. Drei der ersten fünf Rennen hat die ehrgeizige Walliserin, die sich sporadisch einen privaten Coach (den Head der kanadischen Alpin-Frauen) leistet, bereits gewonnen - von der Spitzenposition im Weltcup-Ranking ist sie kaum mehr zu verdrängen. Chef-Trainer Christian Rufer, in Russland nach zehnjährigem Engagement zum letzten Mal auf der Kommandobrücke, traut der Dominatorin das Maximum zu: «Patrizia kann in beiden Disziplinen Gold gewinnen.»

Bei den Männern stehen die beiden Altmeister Philipp und Simon Schoch ein letztes Mal am Start. Die Zürcher Oberländer Urgesteine planen einen grandiosen Abschied. Philipps Olympia-Bilanz ist bis anhin magistral: zwei Teilnahmen, zweimal Gold. Simon stand 2006 im Final und erreichte vor vier Jahren in einem schwierigen Rennen den ausgezeichneten fünften Platz. Die Routiniers hat jeder auf der Rechnung.

Auf einen langjährigen Widersacher werden die Schoch-Brothers zur Derniere indes nicht mehr treffen. Am Montag gab der ÖSV den Verzicht auf Sigi Grabner bekannt. Der charismatische Schnee-Pionier, einst der erste Austria-Snowboarder auf einem olympischen Podium, hatte trotz durchschnittlicher Leistungen mit der fünften Olympia-Teilnahme gerechnet.

Entsprechend frustriert reagierte der 38-Jährige auf die Aussortierung: «Ich kann den Entscheid nicht nachvollziehen.» Der Dritte der Spiele von Torino befand sein Potenzial für ausreichend, um vorne mitzufahren. Die Selektionäre hingegen verkürzten die 20-jährige Profi-Karriere Grabners um ein paar Wochen: Am Samstag tritt er nach 142 FIS-Weltcup-Starts (vorzeitig) von der Bühne ab.

(ig/Si)

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