Snowboard

Fünf Podestplätze, ein dreifacher Sieg und glückliche Gesichter

publiziert: Sonntag, 27. Mrz 2011 / 21:38 Uhr
Ekatarina Tudegesheva (RUS), Fränzi Mägert Kohli (SUI) und Julia Dujmovits (AUT)
Ekatarina Tudegesheva (RUS), Fränzi Mägert Kohli (SUI) und Julia Dujmovits (AUT)

Zum Abschluss der Weltcup-Saison in Arosa konnten die Schweizer Snowboarder überzeugen. In der Halfpipe feierten die Männer einen dreifachen Sieg. Den Parallel-Riesenslalom gewann Fränzi-Mägert Kohli, Nevin Galmarini wurde Dritter.

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Schweizer Dreifachsiege im FIS-Weltcup waren früher keine Rarität. Zwischen 2004 und 2006, in den «goldenen Zeiten» der Alpin-Snowboarder, standen in Parallel-Riesenslaloms sieben Mal drei Schweizer gemeinsam auf dem Podest. Fünf Jahre (und mehr) später schafften in Arosa mit Podladtchikov und Co. erstmals drei Halfpipe-Fahrer im Weltcup dieses Kunststück.

Ein Novum ist einen totalen Schweizer Halfpipe-Triumph indes nicht. Am Sechssterne-Event der Industrietour Ticket-to-Ride in Davos hatte sich Anfang Januar Christian Haller (in Arosa nicht am Start) vor Podladtchikov und Scherrer durchgesetzt. Das in Arosa dominierende Trio von Swiss-Snowboard konnte die Leistungen aus der Qualifikation (Burgener vor Podladtchikov und Scherrer) einwandfrei bestätigen. Die Fahrer bewiesen einmal mehr, dass sie trotz ihres jugendlichen Alters - Scherrer und Burgener haben Jahrgang 1994 - über erstaunlich hohe mentale Fähigkeiten verfügen. Sie hielten dem Druck ohne Probleme stand.

Scherrers Coolness

Zumindest eine Spitzenklassierung hatte sich bereits im ersten Durchgang abgezeichnet. Scherrer führte das Zwölfer-Finalfeld mit der höchsten Punktzahl an. Unter anderem streute der 16-jährige Sportgymnasiast aus dem Toggenburg in der ungewöhnlich kurzen Halfpipe den «Double Cork 1080» (zweifacher Überkopfsprung mit dreifacher Rotation) ein. Diesen Trick hat er erst seit Kurzem im Repertoire, stand ihn aber auch im dritten und später im vierten Versuch auf sehr souveräne Weise. Davon zeigten sich nicht nur die Trainer beeindruckt. «Dass Jan nach dem ersten Lauf geführt hat, ist unbeschreiblich. Rein technisch zeigte er den besseren Run als ich», lobte Podladtchikov. «Und er hat mehr riskiert.»

Scherrer, der in der kommenden Woche an der Junioren-WM in Valmalenco als Favorit an den Start gehen wird, verpasste seinen ersten Weltcup-Sieg letztlich um 0,4 Punkte. Podladtchikov überbot im zweiten Durchgang die Bestmarke des nach dem ersten Lauf führenden Youngsters. Den perfekten Tag rundete der Unterwalliser Patrick Burgener mit seinem bereits vierten FIS-Podestplatz ab.

Für Podladtchikov war der zweite Weltcupsieg nach jenem in Saas-Fee 2007 eine besondere Genugtuung. In den letzten zwei Wochen hatte der Zürcher in vier wesentlich besser besetzten TTR-Rennen oder an den europäischen X-Games in Tignes (Fr) jedes Mal den zweiten Rang belegt. «So aufzuhören ist perfekt. Ich hätte mir nichts Besseres vorstellen können.»

Mägert-Kohlis Konstanz

Im Parallel-Riesenslalom vom Sonntag beendete Fränzi Mägert-Kohli den konstantesten Winter ihrer Karriere mit dem verdienten sechsten Weltcupsieg. Im Final, der ein Spiegelbild der Alpinsaison war, bezwang die bald 29-jährige Berner Oberländerin die Dominatorin Jekaterina Tudegeschewa und fügte der Russin in deren siebtem Final die erste Niederlage zu. Mägert-Kohli war nie schlechter als im neunten Rang klassiert, in der Gesamtwertung war nur Tudegeschewa besser.

Entsprechend klar ist bereits das Ziel für die kommende Saison. «Als ich Jekaterina mit der Kugel neben mir auf dem Podest stehen sah, dachte ich mir: 'Die will ich auch in den Händen halten!'» Mägert-Kohli hat sich am letzten Wochenende entschieden, (vorerst) ein weiteres Jahr im Alpin-Weltcup anzuhängen. Von einem Olympiazyklus will die Schweizer Teamleaderin, in deren Sog Julie Zogg als Sechste das beste Karriere-Ergebnis realisierte, die Fortsetzung ihrer Karriere nicht abhängig machen. «Ich entscheide von Jahr zu Jahr.»

Novum für Galmarini

Bei den Männern schaffte im letzten Parallelrennen der Saison nach Simon Schoch, Roland Haldi und Kaspar Flütsch ein vierter Fahrer in diesem Winter noch eine Top-3-Klassierung. Nevin Galmarini gewann den kleinen Final gegen den Slowenen Izidor Sustersic und durfte sich auf dem Podium neben dem österreichischen Sieger Andreas Prommegger (Finalsieg trotz angerissenem Kreuzband und zwei gerissenen Bändern am Sprunggelenk) und dem Italiener Roland Fischnaller aufstellen.

Der WM-Zweite Simon Schoch schloss Rennen und Gesamtwertung im fünften Rang ab. Gefragt war der Brettbauer mit der Eigenmarke (Blackpearl) auch noch als Trostspender. Teamkollege Roland Haldi, der in Arosa das letzte Rennen seiner Karriere bestritt, vergoss nach dem frühen Out einige Tränen. Ausgerechnet Galmarini beendete die sportliche Laufbahn des Berner Oberländers, der in diesem Winter in Limone Piemonte und Valmalenco jeweils Dritter geworden war, im Achtelfinal.

(dyn/sda)

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