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Juniorenweltmeister Daniel Friberg: «Ich weiss, dass ich gewinnen kann»

publiziert: Mittwoch, 6. Jan 2010 / 17:55 Uhr / aktualisiert: Freitag, 19. Nov 2010 / 15:27 Uhr

Er springt in der Halfpipe hoch hinaus: Daniel Friberg, Juniorenweltmeister und Sporthilfe-Nachwuchsathlet des Jahres 2008. Im Interview spricht der 20-jährige Bündner über sein Geheimrezept, die ersten Autogrammwünsche und verrät, wann auch er den Boden unter den Füssen verliert.

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Bist du von Kindsbeinen an auf dem Snowboard gestanden?

Daniel Friberg: Action im Schnee hat mich schon immer begeistert. Zuerst bin ich aber Skirennen gefahren. Mit 10 Jahren wurde es mir zu langweilig und ich wollte etwas Neues ausprobieren – da habe ich mir das Snowboard meiner Cousine geschnappt. Dass da ein besonderes Talent in mir schlummert, hätte ich aber nicht gedacht.

Daniel Friberg und die Halfpipe – war das Liebe auf den ersten Blick?

Nicht ganz. Als ich zum ersten Mal zuoberst in der Halfpipe stand, hatte ich Zweifel, ob das wirklich etwas für mich ist. Nach dem ersten Versuch war aber alles klar und es gab für mich kein Halten mehr. Ich liebe das Gefühl der Freiheit. In der Halfpipe kannst du machen, was du willst. Du musst dich an keine Vorschriften halten, sondern kannst selber entscheiden, welche Sprünge du zeigst.

Reicht Talent aus, um in der Halfpipe erfolgreich zu sein?

Nein, da steckt auch viel Arbeit dahinter. Leider halten sich immer noch die Gerüchte, dass Snowboarder nur auf der faulen Haut liegen und Party machen. Doch wer ein Trainingslager von uns besucht, weiss es besser. Neben dem Training auf dem Brett stehen täglich mehrere Stunden Kraft- und Konditionstraining auf dem Programm.

Welches sind für dich die grössten Hürden?

Um neue Tricks zu lernen, brauche ich sehr viel Energie und Selbstüberwindung. Das Risiko ist höher, da kämpfe ich manchmal gegen mich selbst. Dafür ist es umso cooler, wenn ich nach vielen Versuchen endlich einen neuen Sprung beherrsche. Das Ziel ist es, ein möglichst grosses Repertoire zu haben.

Dein Alltag ist geprägt von Trainings und Wettkämpfen. Wird dir das nie zu viel?

Ich kenne es nicht anders. Seit vier Jahren bin ich auf der ganzen Welt unterwegs und trainiere mehrere Stunden pro Tag. Wäre es anders, würde mir schnell langweilig werden. Dank dem Sport habe ich die Chance, durch die ganze Welt zu reisen und immer wieder neue, spannende Menschen kennenzulernen.

Mit welchem Geheimrezept motivierst du dich?

Egal ob bei Trainings oder Wettkämpfen: Wenn ich die Halfpipe herunterfahre, habe ich immer Musik im Ohr. Das pusht mich. Ohne Musik zu hören läuft bei mir gar nichts, das ist für mich wie atmen. Die Lieder wähle ich je nach Tagesstimmung aus – meistens jedoch Hiphop.

Wenn du nicht Profi-Snowboarder geworden wärst, dann wärst du jetzt…

Wer weiss, vielleicht Golf-Profi. Wenn ich nicht auf dem Brett stehe, verbringe ich viel Zeit auf dem Golf-Platz. Dabei kann ich am besten vom Snowboard-Zirkus abschalten.

Du scheinst ein vielseitiges Talent zu sein. Was kannst du überhaupt nicht gut?

Im Curling bin ich eine ziemliche Niete. Gemeinsam mit meinem Golfclub versuche ich mich einmal im Winter mit Curlingsteinen und Besen. Dabei fehlt mir aber leider völlig das nötige Feingefühl: Entweder ist der Stein zu schnell, er kommt schräg oder ich verliere beim Anstossen fast den Boden unter den Füssen…

Mit welchem anderen Sportler würdest du gerne einmal für einen Tag tauschen?

Mit Roger Federer. Er ist ein Riesenvorbild für viele Menschen und sehr sympathisch. Ich würde gerne einmal Mäuschen spielen und erfahren, wie ein normaler Trainingsalltag bei einem Weltstar wie ihm aussieht.

Was hat dir die Auszeichnung zum Nachwuchsathleten des Jahres bedeutet?

Ich bin mega froh, dass die Sporthilfe mich unterstützt. Ohne das Geld wäre es für mich schwierig, mich einfach aufs Snowboarden zu konzentrieren. Die Auszeichnung hat mir viele Türen geöffnet. Ich habe dank der Sporthilfe wertvolle Kontakte geknüpft, einen Paten gefunden und durfte als Ersatzathlet am Sporthilfe-Super10Kampf mitmachen. Die Unterstützung der Sporthilfe motiviert mich, in Zukunft noch höher zu springen.

Du hast in deinem Leben schon viel erreicht und wirst immer bekannter. Ist die Versuchung nicht gross, abzuheben?

Ich bekomme schon die ersten Autogrammwünsche. Aber keine Angst, ich bleibe auf dem Boden. Es ist doch so: Ich bin im Snowboarden gut, dafür hat mein Gegenüber andere Talente, die ich nicht habe. Ich habe einfach das Glück, dass ich mein liebstes Hobby als Profi ausüben darf.

Hast du keine Angst, ein «ewiges Talent» zu bleiben?

Definitiv nicht. Ich habe mir selbst schon bewiesen, dass ich auch bei den «Grossen» ganz vorne mithalten kann. Seit drei Jahren fahre ich bei der Elite gegen die weltbesten Snowboarder, habe ein Weltcuprennen gewonnen und bin schon ein paar Mal nur knapp am Podest vorbei gefahren. Ich weiss, dass ich gewinnen kann, wenn alles stimmt.

Welches ist dein nächstes grosses Ziel?

Keine Frage, die Olympischen Spiele im Februar 2010 in Vancouver. Die Chancen, mich zu qualifizieren, stehen nicht schlecht. Mein Ziel ist es, in die Top Ten zu fahren. Eine Medaille ist nicht völlig unmöglich, aber darauf fixiere ich mich nicht: Zum ganz grossen Erfolg braucht es immer auch noch das nötige Quäntchen Glück.

(Sporthilfe)

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